Showdown um den Klassenerhalt

Wenn an diesem Samstag mit der Siegerländer Kunstturnvereinigung und dem TSV Pfuhl die beiden Mannschaften in der Kreuztaler Sporthalle „Stählerwiese“ aufeinandertreffen, die in der Saison 2024 bislang noch sieglos sind, kommt es zum absoluten „Showdown“ im Kampf um den Klassenerhalt. Nach den bisherigen Saisonergebnissen können die Siegerländer die Favoritenrolle nicht ganz von sich weisen, die früheren Begegnungen mit den Bayern aus Neu-Ulm wecken jedoch durchaus gemischte Gefühle bei den Verantwortlichen des Siegerländer Bundesligisten.

2019 sind wir als haushoher Favorit zu dem damaligen Aufsteiger TSV Pfuhl gefahren, ein deutlicher Sieg auf dem Weg ins Liga-Finale war fest einkalkuliert. Nach ein paar unnötigen Fehlern an dem einen oder anderen Gerät waren wir am Ende froh, mit der letzten Übung am Reck doch noch gewonnen zu haben. Ähnlich war es 2022 in Lennestadt: wir waren einer der Finalisten des Vorjahres, die Pfuhler erneut Aufsteiger, nachdem sie in den Corona-Jahren die erste Liga verlassen mussten. Auch hier gerieten wir durch Unachtsamkeiten früh in Rückstand und verloren den Wettkampf am Ende deutlich. Davon haben wir uns während der ganzen Saison nicht so richtig erholt und sind am Ende abgestiegen“, erinnert sich SKV-Sportvorstand Horst-Walter Eckhardt an frühere Begegnungen mit den Turnern aus Pfuhl.

Dass es überhaupt zu einem entscheidenden Duell gegen den Abstieg in dieser Saison gekommen ist, war nach guten Leistungen gegen vor der Saison stärker eingeschätzte Mannschaften durchaus vermeidbar. „Gegen den SC Cottbus, die Eintracht aus Frankfurt und bei der TG Saar war durchaus ein Sieg möglich. Am Ende war es in jedem dieser Wettkämpfe der eine Fehler zu viel, und wir würden am Samstag nicht gegen den Abstieg, sondern um den Einzug in das Ligafinale kämpfen. Nicht dass das zu Beginn der Saison unbedingt unser Ziel war, da waren wir schon so realistisch, dass es vornehmlich darum gegen würde, die Klasse zu halten. Aber unmöglich war es nicht, und so wollen wir am Ende wenigstens durch eine solide Leistung die Klasse halten. Damit wir auch im nächsten Jahr wieder die 1. Bundesliga unseren Siegerländer Turnfreunden präsentieren können, setzen wir auch auf die zahlreiche Unterstützung unseres Heimpublikums“, so die Vorgabe von SKV-Präsident Reimund Spies.

An der voraussichtlichen Mannschaftsaufstellung für Samstag dürfte es jedenfalls nicht liegen. Die noch gegen den TV Wetzgau ausgefallenen Sebastian Bock und Andreas Jurzo haben nach eigenem Bekunden gut trainiert, und auch die herausragenden ausländischen Gastturner Gabriele Targhetta (Italien), Crew Bold (USA) und Courtney Tulloch (Großbritannien) werden in der Sporthalle „Stählerwiese“ wieder an die Geräte gehen.



Nach dem Wechsel ihres Nationalturners Alexander Kunz zum TV Wetzgau – er zeigte Anfang November eine eindrucksvolle Leistung für seinen neuen Verein in der Sporthalle „Stählerwiese“ – befindet sich der TSV Pfuhl in einer Phase des Neuaufbaues ihrer Bundesligamannschaft. Dabei können sie ähnlich wie die SKV auf ihre ausgezeichnete Nachwuchsarbeit bauen, einige der jungen Turner sind bereits Mitglieder im Bundeskader des Deutschen Turnerbundes. Trainiert werden sie im 2019 eingeweihten und nach modernsten Gesichtspunkten konzipierten Kunstturnzentrum vom Litauer Rolandas Zaksauskas, der beim Bayerischen Turnverband als Landestrainer angestellt ist, seinen Dienstsitz aber in Pfuhl hat.